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Biogas aus Abfällen herzustellen, ist eine gute Idee. Also sammeln die Entsorgungsbetriebe das feuchte, organische Material aus den braunen und grünen Tonnen und bringen es zu den meist kommunalen Biogasanlagen. Dort wird das Material bei relativ hohen Temperaturen von um die 58°C in einem robusten Fermenter vergoren. Heraus kommen Kompost und Biogas. Letzteres soll in Sinsheim von einer VORWERK-Membrananlage aufbereitet werden.

Bevor das Gas allerdings auf den Kern der Aufbereitung, die Gaspermeationsmembranen aus dem Hause Evonik trifft, muss es von Spurenstoffen gereinigt werden, so dass nur noch Methan von Kohlendoxid zu trennen ist. Diese Aufgabe ist eine „harte Nuss“!

Üblicherweise werden Abfallgase mithilfe von Aktivkohle von dem wilden Cocktail an flüchtigen Substanzen gereinigt, deren Geruch an Pinselreiniger erinnert. Anschließend muss das Gas noch entschwefelt werden. Diese Methode verursacht mehrere hunderttausend Euro Betriebskosten im Jahr. Mit den Erfahrungen der ersten Abfallanlagen in Uzwil und Frankfurt ausgestattet, sind wir jetzt auf der Zielgeraden und wollen eine Anlage errichten, die die flüchtigen Substanzen auf anderem Wege entfernt und so deutlich wirtschaftlicher betrieben werden kann.

Im Wesentlichen besteht der Lieferumfang aus einem 5.000 m³ großen Gasspeicher, der Differenzmengen puffert, einer Vorreinigung mit Aktivkohle zur Entschwefelung, die unbeeindruckt vom „Pinselreiniger“ ihrer Arbeit nachgeht, einem Schraubenverdichter, der das Biogas auf 13bar Überdruck bringt, einem anschließenden Wasch- und Filterprozess, der die flüchtigen Substanzen bindet und abscheidet, sowie den Membranen, die das Biomethan einspeisefähig konzentrieren.

Das Ganze findet auf einem Hanggelände in Sinsheim statt, auf dem sich auch die Biogasanlage in der Entstehung befindet. Außerdem gibt es bereits ein Biomasseheizkraftwerk, das als Schaltzentrale dient.