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Friedrich Vorwerk ist Infrastruktur-Anbieter bei Gas, Strom und Wasserstoff – und baut Anschlussleitungen für LNG-Terminals.          

Das Zauberwort für Friedrich Vorwerk lautet derzeit LNG-Beschleunigungsgesetz. Es geht darum, die „nationale Energieversorgung“ zu sichern, wie die Bundesregierung schreibt. Mit Hochdruck werde daran gearbeitet, Deutschland unabhängig von russischen Gasimporten zu machen. Der Bau von Flüssiggas-Terminals solle kurzfristig einen Beitrag leisten, alternative Bezugsquellen zu erschließen. Eine Schlüsselrolle kommt dabei Friedrich Vorwerk als einem in Deutschland führenden Energie-Infrastruktur-Anbieter für Gas, Strom und Wasserstoff zu. Erst im Juni und Juli hat das Unternehmen zwei bedeutende Aufträge erhalten: Für einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag soll Friedrich Vorwerk die Verlegung der Anschlussleitungen für das LNG-Terminal in Wilhelmshaven übernehmen. Daneben wurde ein Großauftrag für die Realisierung der Anschlussleitungen für das LNG-Terminal in Brunsbüttel gewonnen. Hier beträgt das Gesamtauftragsvolumen mehr als 120 Millionen Euro.

Stark bei Fernwärme. Mit viel Erfolg ist Friedrich Vorwerk auch in anderen Bereichen der Energieversorgung tätig: Im Januar konnte Friedrich Vorwerk einen Auftrag zum Bau der Fernwärme-Verbindungsleitung und der zugehörigen Blockstation in Bremen mit einem Auftragsvolumen von mehr als 45 Millionen Euro in die Bücher schreiben. Im Februar folgte ein 70-Millionen-Euro Projekt für die „Fernwärmesystemanbindung –West“ in Hamburg. Und im Mai kam es zur Beauftragung für die Kabelverlegung und Kabellogistik der geplanten Höchstspannungsleitung Suedlink über mehr als 80 Millionen Euro, die unter anderem vom Vorwerk-Stromspezialisten Bohlen & Doyen verwirklicht werden soll.

Im ersten Quartal (Halbjahreszahlen am 12. August) führte das bereits zu einem Auftragseingang von 123,5 Millionen Euro, samt Rekordauftragsbestand von 377,9 Millionen Euro und einem Umsatzplus von elf Prozent auf 58,4 Millionen Euro. Im Jahresverlauf sind 15 Prozent Ebit-Marge angepeilt. Zudem findet sich in der Bilanz bei 600 Millionen Euro Börsenwert noch ein Cash-Bestand von 112 Millionen Euro (mit Wertpapieren, Stand: Ende Dezember).

Von Thomas Schumm, Focus-Money, Ausgabe 33/2022