
Europa in der Energiekrise – Aktuelle Chancen und Herausforderungen für die deutsche Energieinfrastruktur
Der unerwartete Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat in Europa eine tiefgreifende und komplexe Energiekrise ausgelöst. Konnten sich viele europäische Staaten über Jahrzehnte hinweg auf günstige und sichere Energielieferungen aus Russland verlassen, schürt der plötzliche Wegfall Russlands als verlässlicher Handelspartner massive Versorgungsängste und sorgt für rasante Preisspiralen an den internationalen Energiemärkten. Vor dem Hintergrund der veränderten geopolitischen Lage stellt auch die Bundesrepublik Deutschland ihre bisherige Energiepolitik kritisch auf den Prüfstand und beschließt Maßnahmenpakete, deren Tempo und Reichweite vor Kurzem noch undenkbar waren.
Die diesjährigen Fachvorträge haben sich ausführlich mit den vielschichtigen Auswirkungen der aktuellen Krise auf die deutsche Energieinfrastruktur befasst. Dazu gehört allen voran der beschleunigte Aufbau der LNG-Importkapazitäten, welcher zahlreiche zusätzliche Anforderungen an das bestehende Erdgasnetz stellt. Zum anderen wurde ein Überblick über den Stand der großen Nord-Süd-Stromtrassen gegeben sowie der Frage nachgegangen, welche Rolle Wasserstoff im Energiemix der Zukunft spielen kann. Ziel dabei war es, die komplexen Folge- und Wechselwirkungen der aktuellen Energiepolitik auf die deutsche Infrastruktur zu verstehen und im Kontext der ambitionierten Klimaziele zu bewerten.
Für das Pipelineforum 2022 konnten wir erneut fachkundige Referenten gewinnen, die sich der komplexen Themenstellung aus unterschiedlichen Perspektiven näherten. Nach und vor allem während der Vorträge bot sich bei der Veranstaltung wie in den vergangenen Jahren auch die Möglichkeit für einen offenen und kritischen Gedankenaustausch.
Die Resonanz war sehr positiv, so dass wir auch im Jahr 2023 wieder ein Pipelineforum veranstalten wollen.